Das Schulsystem in Italien

Anders als in Deutschland ist das Schulsystem in Italien national einheitlich geregelt. Die Zuständigkeit dafür obliegt dem Ministerium für Unterricht, Universitäten und Forschung (Ministero dell’Istruzione, dell’Università e della Ricerca), das seinen Sitz in Rom hat.

In der Grundschule ist Englisch ein Pflichtfach

Das Schulsystem in Italien ist in mehrere Stufen unterteilt. Generell besteht eine zehnjährige Schulpflicht.

Auf freiwilliger Basis besuchen die meisten italienischen Kinder zwischen drei und sechs Jahren zunächst den Kindergarten (Scuola dell´Infanzia).

Mit sechs Jahren kommt man für fünf Jahre in die Grundschule (Scuola Primaria) und lernt Englisch als erste Fremdsprache.

Der Übertritt in die dreijährige Sekundarstufe I (Scuola Secondaria di Primo Grado) erfolgt mit 11 Jahren. Häufig wird diese auch als Mittelschule (Scuola Media) bezeichnet und man beginnt dort mit einer zweiten Fremdsprache, nämlich Spanisch, Französisch oder Deutsch. Die Sekundarstufe I endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung.

In der Sekundarstufe II gibt es drei Varianten

Anschließend beginnt im Schulsystem in Italien die Sekundarstufe II. Dabei haben die italienischen Schülerinnen und Schüler die Wahl zwischen drei Schulvarianten. Will man die Schulausbildung nicht fortsetzen, muss man bis zum vollendeten 18. Lebensjahr stattdessen eine Berufsausbildung absolvieren.

 

Wer sich auf ein Hochschulstudium vorbereiten möchte, geht aufs Gymnasium (Liceo), das mit der Staatlichen Abschlussprüfung (Esame di Stato) endet. Wie in Deutschland gibt es hier unterschiedliche Fachrichtungen. So ist das Liceo Classico humanistisch, das Liceo Scientifico mathematisch-naturwissenschaftlich, das Liceo Linguistico neusprachlich, usw.

 

Man kann sich auch für den Besuch der Fachoberschule (Istituto Tecnico) entscheiden. Hier erwirbt man nicht nur die Allgemeine Hochschulreife, sondern einen berufsqualifizierenden Abschluss. Dabei gibt es im Schulsystem in Italien zwei Möglichkeiten, nämlich die Wirtschaftliche oder die Technologische Fachoberschule. In den ersten beiden Jahren wird hier hauptsächlich Allgemeinwissen vermittelt. Danach gibt es zusätzlich fachspezifische Ausbildungen und Betriebspraktika.

 

Alternativ kann man auf die Berufsfachschule (Istituto Professionale) gehen, um nach drei Jahren ein Berufsbefähigungszeugnis zu erreichen. Nach vier Jahren erlangt man ein Berufsbildungsdiplom, mit dem man auf eine Berufshochschule wechseln kann. Oder man schließt nach fünf Jahren mit der beruflichen Hochschulreife ab.

Schlechte Berufsaussichten für Uni-Abgänger

In kaum einem anderen europäischen Land gibt es so wenige Menschen mit einem Uni-Abschluss wie in Italien. Das hat verschiedene Gründe. Für italienische Studenten ist es eine große Herausforderung, ein Studium zu finanzieren. Denn sie müssen für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen. Eine staatliche Hilfe, wie zum Beispiel Bafög, gibt es in Italien nicht. Anschließend finden viele Hochschulabsolventen keinen Arbeitsplatz oder werden schlecht bezahlt. Das liegt daran, dass die Unis nicht auf einen erfolgreichen Berufseinstieg vorbereiten, sondern lediglich auf eine akademische Tätigkeit. Und so hat ein Universitätsabschluss auf dem Arbeitsmarkt in Italien derzeit keine hohe Relevanz und qualifiziert nicht mehr als andere Abschlüsse.

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